Das Einmaleins der Heft- & Bindearten
Wenn du beginnst deine Bücher, Zeitungen, Broschüren und Co. zu planen, gibt es einige Punkte zum Beachten. Welches Format soll es werden und wie soll das Layout aussehen? Welche Papiersorte wird meiner Drucksorte gerecht? Auf welche Art und Weise lasse ich sie binden? Besonders die letzte Frage wirft oft viele Fragezeichen auf. Um dir zu helfen, das Beste aus deiner Drucksorte zu holen, haben wir dir im Einmaleins unserer Heft- und Bindearten alles zusammengefasst, was du wissen musst!
Warum ist die Auswahl der Bindung wichtig?
Natürlich könntest du einfach die günstigste Variante für deine Drucksorte auswählen. Jedoch beeinflusst die Art deiner Heftung oder Bindung nicht nur die Optik und die Langlebigkeit, sondern auch das Lese-Erlebnis. Jede Heft- und Bindeart bringt ein eigenes Öffnungsverhalten mit sich und beeinflusst, wie deine Leserschaft die Drucksorte in ihren Händen hält und wahrnimmt. Versuche dir also immer vorzustellen, wie es sich für dich anfühlen würde, ein Buch oder Magazin mit der jeweiligen Heft- oder Bindeart zu lesen.
Heft- & Bindearten erklärt
Damit du dir bei deiner nächsten Bestellung nicht den Kopf über Heftungen und Bindungen zerbrechen musst, haben wir dir hier alles wichtige zu den gängigsten Arten zusammengefasst:
Fadenheftung
Die Fadenheftung ist mit unter als die langlebigste Heftung bekannt. Die gefalzten Papierbogen werden mittels Faden miteinander mittig im Falz vernäht. Bücher und Broschüren werden hierdurch nicht nur haltbarer, sondern wirken auch qualitativ hochwertiger.
Klammerheftung
Bei der Klammerheftung, auch Draht- oder Rückstichheftung genannt, werden die Papierbogen im Falz mittels Drahtklammern zusammengeheftet. Um einen langlebigen Zusammenhalt der Drucksorte zu garantieren, erfolgt die Heftung von außen nach innen. Die Klammerheftung gehört im Vergleich zu den eher kostengünstigeren Heftarten.
Ringösenheftung
Bei der Ringösenheftung bzw. Sattelheftung kommt das gleiche Verfahren zur Anwendung wie bei der Klammerheftung. Einziger Unterschied sind hierbei die verwendeten Klammern. Diese besitzen einen kleinen Bogen – eine sogenannte Ringöse – welche es ermöglicht, die Drucksorte später in Ring- oder Aktenordner einzuhängen.
Klebebindung
Die Klebebindung ist ein Klassiker der Bindungsarten. Hierbei werden die Blattkanten der Papierbogen angefräst und damit deren Papierfasern freigelegt. Anschließend werden die Kanten mittels Klebstoff verbunden. Durch das Anfräsen entsteht eine vergrößerte Oberfläche, die für eine starke Klebebindung sorgt. Diese Bindeart wird vor allem gerne bei Büchern mit großem Umfang oder bei hohen Auflagen gewählt. Bei Magazinen wird die Klebebindung meistens bei hochwertigen Publikationen eingesetzt.
Fadensiegelung
Die Fadensiegelung ist eine Kombination der Fadenheftung und Klebebindung. Hierbei werden im ersten Schritt mit Kunststoff ummantelte Fadenklammern auf die einzelnen Papierbogenrücken gesetzt und mit diesem verschmolzen. Anschließend werden die einzelnen Papierbogen miteinander verleimt. Die Fadensiegelung weist dadurch eine hohe Beständigkeit auf, gehört jedoch auch zu den aufwändigeren Verfahren. Dementsprechend wird diese Art von Bindung nur noch selten verwendet.
Flatbook
Bei der Flatbook-Bindung werden die Papierbogen vollflächig aneinander geklebt und somit zu den einzelnen Buchseiten verbunden. Die Besonderheit dabei: Das Buch lässt sich vollflächig und flach öffnen. Das ermöglicht durchgängige Doppelseiten ohne Unterbrechung durch einen mittigen Falz. Ein Flatbook wird gerne bei Kinderbüchern oder Speisekarten eingesetzt.
Spiralbindung
Die Spiralbindung erfreut sich an großer Beliebtheit. Hierfür werden die einzelnen Blattseiten seitlich gestanzt und in die dadurch entstandenen Löcher wird eine Spirale eingeschraubt. Dadurch entsteht eine langlebige Verbindung, bei der keine Blätter herausfallen können. Die Spiralen gibt es oftmals in verschiedenen Materialien, Ausführungen und Farben. Besonders geeignet ist diese Form der Bindung für Gebrauchsanleitungen oder Schulungsunterlagen.
Buchschrauben
Mittels Buchschrauben können lose Blätter zusammengefasst werden. Dabei erhalten die einzelnen Blätter eine seitliche Lochung (3 bis 4 Löcher) und werden mit den Buchschrauben "verschraubt". Da die Bindung jederzeit gelöst werden kann, ist der nachträgliche Austausch von Blättern kein Problem. Dementsprechend empfehlen sich Buchschrauben beispielsweise bei Speisekarten.
